Der Aufstieg des deutschen Basketballs zwischen 2022 und 2025 – man darf ohne Übertreibung sagen: Er gehört zu den erstaunlichsten Entwicklungen im internationalen Teamsport. Über Jahre hinweg drehte sich fast alles um Dirk Nowitzki. Seine Karriere überstrahlte das Spiel hierzulande, prägte jede Wahrnehmung. Und nach seinem Abschied? Erst einmal Unsicherheit. Ja, es gab Talente. Aber der Sprung in die absolute Spitze wirkte fern, fast unerreichbar. Und mittendrin immer wieder Diskussionen, wie man sie auch aus NBA Experten Tipps kennt – Analysen, Erwartungen, diese Frage, die bleibt: war das schon die Krönung? Oder doch erst der Anfang?
Dann kam die Heim-EM 2022. Ein Turnier, das mehr war als Sport. Nowitzkis Trikot, die 14, wurde feierlich unters Hallendach gezogen – ein Moment voller Emotionen, ein stiller Abschied und gleichzeitig ein Aufbruch. Mit der Bronzemedaille, die in Berlin gefeiert wurde, fiel eine Last ab. Endlich kein „Fast, aber nicht ganz“ mehr. Dieser Erfolg hob das Team in eine neue Dimension – schließlich entsprach er einem psychologischen Türöffner. Oder einem plötzlich umgelegten Schalter.
Und danach? Ging alles Schlag auf Schlag. 2023: Weltmeister, ungeschlagen. Ein Märchen, das viele nicht für möglich gehalten hätten. 2024: Olympia-Silber – die beste Platzierung aller Zeiten. 2025: EuroBasket. Wieder Gold. Wieder ungeschlagen. Vier Jahre – drei große Titel, dazu ein Bronze-Spiel. Aus einem Außenseiter war eine Basketball-Weltmacht geworden. Wer bis dahin noch gezweifelt hatte, musste es einsehen: Deutschland spielt jetzt in der allerersten Reihe.
Das goldene Kollektiv – Motoren des Erfolgs
Kein Zufall, keine Eintagsfliege. Hinter diesem Triumph steckt System – und Struktur. Gordon Herbert, von 2021 bis 2024 an der Seitenlinie, formte eine Mannschaft, die stärker war als jedes Einzelgenie. Klare Rollen, klare Prinzipien, eine Sprache, die jeder verstand. Am 15. August 2024 – wenige Tage nach dem vierten Platz bei Olympia – folgte ihm Álex Mumbrú nach.
Dennis Schröder übernahm darin das Steuer. Nicht nur als Point Guard – denn er war Stimme, Motor, manchmal auch einfach das Herz. MVP bei der WM 2023 sowie bei der EuroBasket 2025 – Schröders Energie, sein Wille, sein Feuer. All das hat die Mannschaft geprägt wie kaum etwas anderes.
Und gleich daneben: Franz Wagner. Modern, NBA-erprobt, vielseitig. Bei der EuroBasket 2025 Topscorer, dazu ins All-Tournament Team gewählt. Gemeinsam mit Schröder bildet er die Doppelspitze – hier Kampfgeist, dort internationales Format.
Und drumherum Spieler, die wussten, was ihre Rolle war. Daniel Theis, der unter dem Korb Sicherheit gab. Andreas Obst, der traf, wenn es darauf ankam. So entstand etwas, das man nicht planen kann und doch planen muss: ein Team, das Egos hinter sich ließ. Ein Kollektiv, größer als die Summe seiner Teile. „Goldenes Kollektiv“ – selten passte eine Bezeichnung so gut.
Mehr als Sport – der Boom zu Hause
Die Erfolge blieben nicht ohne Folgen und der Sport landete plötzlich ins Rampenlicht. 2023, beim WM-Sieg, saßen Millionen vor dem Bildschirm. 2025, bei der EuroBasket, waren es über eine Million Zuschauer pro Spiel. Ein Land, das traditionell Fußball atmet, hatte plötzlich eine zweite Sportart, die Schlagzeilen schrieb.
Auch die easyCredit BBL spürte die Welle sofort. Plötzlich mehr Zuschauer in den Hallen, neue Sponsoren, ein Wachstum von fast zehn Prozent – in nur einer Saison. Unternehmen merkten schnell: Basketball ist jung, dynamisch, attraktiv. Und die Liga? Sie setzte sogar Nachhaltigkeitsregeln durch.