In Zeiten steigender Strompreise und wachsender Umweltprobleme suchen viele Menschen nach einfachen und effizienten Wegen, um ihren eigenen Strom zu erzeugen. Eine der besten Lösungen dafür ist das sogenannte Balkonkraftwerk mit Speicher. Es handelt sich um eine kompakte Solaranlage, die sich ideal für Mieter und Wohnungseigentümer eignet, die auf ihrem Balkon oder der Terrasse nachhaltige Energie gewinnen möchten. In diesem Artikel erklären wir, was ein Balkonkraftwerk mit Speicher ist, wie es funktioniert, welche Vorteile es bietet und worauf man beim Kauf achten sollte.
Was ist ein Balkonkraftwerk mit Speicher?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Photovoltaik-Anlage, die meistens aus einem oder zwei Solarmodulen besteht und direkt an die Steckdose angeschlossen wird. Der erzeugte Strom wird in das Hausstromnetz eingespeist und kann sofort für den Eigenverbrauch genutzt werden. Ergänzt man das Balkonkraftwerk mit einem Speicher, kann überschüssiger Strom zwischengespeichert und später – etwa abends oder bei schlechtem Wetter – verwendet werden. Das erhöht die Eigenverbrauchsquote und macht das System noch effizienter.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk mit Speicher?
Das System besteht aus mehreren Komponenten:
- Solarmodule: Diese fangen Sonnenlicht ein und wandeln es in Gleichstrom um.
- Wechselrichter: Der Gleichstrom wird in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt.
- Stromspeicher: Eine Batterie speichert den überschüssigen Strom.
- Energiemanagement-System: Dieses steuert die Einspeisung und Speicherung des erzeugten Stroms und sorgt dafür, dass möglichst wenig Strom ins öffentliche Netz abgegeben wird.
Die einfache Installation erfolgt oft ohne Elektriker – viele Systeme sind Plug-and-Play. Besonders beliebt sind Systeme mit 600 Watt Einspeiseleistung (dem in Deutschland derzeit üblichen Maximum für Balkonkraftwerke ohne Anmeldung beim Netzbetreiber).
Warum ein Speicher sinnvoll ist
Der größte Nachteil klassischer Balkonkraftwerke ohne Speicher liegt in der fehlenden Nutzungsmöglichkeit bei Nichtverbrauch: Wenn tagsüber Strom erzeugt wird, aber niemand zuhause ist, verpufft ein großer Teil des Potenzials. Der Strom fließt dann ungenutzt ins Netz oder wird nur mit wenigen Cent vergütet.
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher schafft hier Abhilfe: Die erzeugte Energie wird zuerst gespeichert und steht dann genau dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird – zum Beispiel abends beim Kochen, Fernsehen oder bei der Nutzung von Haushaltsgeräten. So kann der Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent gesteigert werden.
Vorteile eines Balkonkraftwerks mit Speicher
Die Kombination von Solaranlage und Speicher bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Energieunabhängigkeit: Je mehr Strom man selbst erzeugt und nutzt, desto weniger ist man auf teure Energieversorger angewiesen.
- Kostenersparnis: Durch die Eigenstromnutzung lassen sich die Stromkosten über Jahre hinweg deutlich senken.
- Nachhaltigkeit: Der CO₂-Ausstoß wird reduziert, und man trägt aktiv zum Klimaschutz bei.
- Flexibilität: Viele Anlagen sind mobil und lassen sich bei einem Umzug einfach mitnehmen.
- Zukunftssicherheit: Mit einem Speicher ist man auch bei Netzproblemen oder Stromausfällen besser gewappnet.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Wer ein Balkonkraftwerk mit Speicher kaufen möchte, sollte einige Punkte berücksichtigen:
- Leistung der Solarmodule: Die meisten Module bieten zwischen 300 und 400 Watt pro Stück. Zwei Module reichen für die meisten Haushalte.
- Größe und Kapazität des Speichers: Für eine effektive Nutzung sollte der Speicher eine Kapazität zwischen 1 und 3 kWh haben – je nach Verbrauchsverhalten.
- Wechselrichter-Kompatibilität: Der Wechselrichter muss sowohl mit den Solarmodulen als auch mit dem Speicher kompatibel sein.
- Zertifikate und Sicherheit: Achte auf TÜV-Zertifikate, VDE-Normen und Schutzmechanismen gegen Überladung.
- App-Steuerung: Moderne Systeme bieten eine App-Steuerung, mit der man den Stromverbrauch und den Ladezustand in Echtzeit überwachen kann.
Installation und Genehmigung
Die Installation eines Balkonkraftwerks mit Speicher ist in der Regel unkompliziert. Dennoch sollten einige gesetzliche Vorgaben beachtet werden. In Deutschland gilt derzeit:
- Bis 600 Watt Einspeiseleistung ist keine Genehmigung notwendig.
- Eine Anmeldung im Marktstammdatenregister ist Pflicht.
- Die Zustimmung des Vermieters kann erforderlich sein, wenn bauliche Veränderungen vorgenommen werden (z. B. Bohrungen oder dauerhafte Montage).
Ein großer Vorteil: Durch die kompakte Bauweise kann die Anlage flexibel auf Balkonen, Terrassen oder an Fassaden installiert werden.
Kosten und Amortisation
Die Preise für Balkonkraftwerke mit Speicher sind in den letzten Jahren gesunken. Ein einfaches System ohne Speicher kostet zwischen 500 und 900 Euro. Mit Speicher sollte man aktuell mit Gesamtkosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro rechnen – abhängig von Leistung, Qualität und Speichergröße.
Doch die Investition lohnt sich langfristig. Mit einem Strompreis von über 30 Cent pro kWh in Deutschland amortisiert sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher je nach Nutzung nach 6 bis 10 Jahren. Zudem steigt die Rentabilität weiter, je stärker die Strompreise klettern.
Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?
Ein Balkonkraftwerk mit Speicher ist die ideale Lösung für alle, die umweltfreundlich Strom erzeugen und zugleich ihre Stromrechnung senken möchten. Besonders für Stadtbewohner, Mieter und Menschen mit wenig Platz ist es eine praktikable und zukunftssichere Investition. Wer auf Autarkie, Nachhaltigkeit und langfristige Kostenersparnis setzt, findet in dieser Kombination aus Solarmodul und Speicher eine effiziente Möglichkeit, die Energiewende auch im Kleinen mitzugestalten.
Ob für den Balkon, die Terrasse oder sogar das Gartenhäuschen – mit einem Balkonkraftwerk mit Speicher wird Sonnenenergie zum Alltagspartner.