Von einem Hacker angegriffen zu werden, ist nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen ein ernsthaftes Problem. Im schlimmsten Fall ist das Unternehmen so geschädigt, dass es sich finanziell vom Angriff nicht mehr erholen kann. Aber was bedeutet das eigentlich? Was ist ein Angriff und welche Arten von Angriffen gibt es? Die Bezeichnung „Computervirus“ wird zwar oft als Beschreibung für alle Arten von Attacken verwendet, Gefahren lauern aber in unterschiedlichen Bereichen. Wir verraten Ihnen, welche Arten von Sicherheitsgefahren Sie im Netz kennen müssen.
Ransomware verschafft sich Zugang zum System und setzt dann auf Erpressung
Eine der bekanntesten Gefahren im digitalen Raum ist Ransomware. Dabei handelt es sich um Schadsoftware, die Ihr System verschlüsselt und den Zugriff auf Daten blockiert. Erst wenn ein Lösegeld bezahlt wird, soll die Freigabe erfolgen. Solch ein Ransomware Angriff kann nicht nur wichtige Dateien unbrauchbar machen, sondern auch ganze Unternehmensstrukturen lahmlegen.
Das perfide daran ist die psychologische Komponente. Sie fühlen sich ausgeliefert, weil sie keinen Zugriff mehr auf elementare Daten haben. Gleichzeitig wissen Sie nicht, ob die Zahlung tatsächlich zur Freigabe führt oder ob nur weitere Forderungen folgen. Für Unternehmen bedeutet das im schlimmsten Fall einen Produktionsstillstand oder massive finanzielle Verluste. Für Privatpersonen kann es bedeuten, dass alle Fotos, Dokumente oder Zugangsdaten verloren gehen.
Vorbeugung ist hier die beste Lösung. Regelmäßige Backups, die getrennt vom eigentlichen System gespeichert werden, können im Ernstfall den Unterschied machen. Sicherheitsupdates, aktuelle Antivirenprogramme und eine gesunde Skepsis beim Öffnen von E-Mail-Anhängen gehören ebenfalls dazu.
DDOS-Attacken sind vor allem für Unternehmer ein Problem
Distributed Denial of Service, kurz DDOS, gehört zu den Angriffen, die besonders Unternehmen treffen. Hierbei wird einer Ihrer Server mit einer Flut von Anfragen überschüttet, bis er nicht mehr in der Lage ist, reguläre Zugriffe zu verarbeiten. Ihre Website ist nicht mehr erreichbar, Bestellungen oder Anfragen können nicht bearbeitet werden, und Kunden wenden sich im schlimmsten Fall der Konkurrenz zu.
Ein solcher Angriff muss gar nicht lange dauern, um Schaden anzurichten. Schon wenige Stunden Ausfall reichen, um Umsatzverluste und Imageprobleme auszulösen. Besonders betroffen sind E-Commerce-Anbieter, Finanzdienstleister oder Unternehmen, die ihre Services hauptsächlich online bereitstellen.
Schutzmaßnahmen bestehen meist in technischen Lösungen wie Firewalls, Lastverteilungssystemen oder speziellen Abwehrmechanismen, die verdächtigen Traffic herausfiltern. Haben Sie einen kleinen Betrieb, nutzen Sie einen Hoster, der entsprechende Sicherheitssoftware bereits inkludiert hat.
Malware schleicht sich oft unbemerkt auf den Computer
Der Begriff Malware fasst viele Schadprogramme zusammen, die mit unterschiedlichen Absichten entwickelt wurden. Manche spionieren Daten aus, andere manipulieren Systeme, wieder andere installieren Hintertüren, die spätere Zugriffe ermöglichen. Das Besondere an Malware ist, dass sie sich oft unauffällig einschleicht und lange unbemerkt bleibt.
Einmal im System, kann Malware Passwörter auslesen, Dateien kopieren oder sogar unbemerkt das Mikrofon und die Kamera aktivieren. Für Privatnutzer ist das nicht nur eine Frage des Datenschutzes, sondern auch der persönlichen Sicherheit. Für Unternehmen besteht die Gefahr, dass vertrauliche Kundendaten gestohlen oder interne Abläufe sabotiert werden.
Halten Sie Ihr Betriebssystem aktuell und laden Sie nur Programme aus zuverlässiger Quelle herunter. So schützen Sie sich am besten vor Malware und den daraus resultierenden Folgen. Auch wenn Ransomware statistisch gesehen am häufigsten vorkommt, ist Malware keine Kleinigkeit.
Klassische Computerviren gibt es in unterschiedlichen Formen
Der klassische Computervirus ist der wohl bekannteste Begriff, wenn es um digitale Bedrohungen geht. Viren heften sich an Programme oder Dateien und verbreiten sich, sobald diese geöffnet werden. Manche sind lediglich lästig, weil sie Systeme verlangsamen oder Fehlermeldungen auslösen. Andere richten erheblichen Schaden an, indem sie Daten zerstören oder Systeme unbrauchbar machen.
Ein wirksamer Schutz entsteht durch aktuelle Sicherheitssoftware, eine sorgfältige Prüfung von Dateianhängen und einen bewussten Umgang mit externen Speichermedien. USB-Sticks oder externe Festplatten sind nach wie vor eine der beliebtesten Einfalltüren für Viren, werden aber sehr gern mal unterschätzt.
Angriffe auf die Internetverbindung passieren vor allem mobil
Sie machen fast alles mit dem Handy, nutzen öffentliches WLAN und erledigen gleichzeitig Ihre Bankgeschäfte? Damit sind Sie das perfekte Opfer für alle Hacker. Angreifer können Datenpakete abfangen, manipulieren oder sogar in Ihre Sitzung eindringen. Wenn Sie sich in so einer Situation ins Onlinebanking einloggen, setzen Sie Ihre persönlichen Daten einem erheblichen Risiko aus.
Überlegen Sie noch einen Schritt weiter! Sie benutzen über die Fernsteuerung Ihres Handys Ihre Innenüberwachungskamera zu Hause? Ein Hacker kann theoretisch über den Angriff auf Ihr Smartphone einen Blick ins Haus werfen.
Auch sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe sind ein Problem. Dabei klinkt sich ein Angreifer unbemerkt in die Verbindung ein und kann den gesamten Datenverkehr mitlesen oder sogar verändern. Für Unternehmen bedeutet das, dass Geschäftsgeheimnisse oder vertrauliche Mails schnell in falsche Hände geraten können.
Diese weiteren Bedrohungen müssen Sie kennen
Neben diesen Klassikern gibt es viele weitere Bedrohungen, die Sie nicht unterschätzen sollten. Social Engineering zielt beispielsweise auf Ihre Gutgläubigkeit ab. Mit geschickten Täuschungen werden Sie zur Preisgabe vertraulicher Informationen bewegt. Phishing-Mails, Fake-Websites oder fingierte Anrufe sind gängige Methoden. Dabei nutzt der Angreifer nicht nur Technik, sondern auch menschliche Schwächen wie Zeitdruck oder Gutgläubigkeit.